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Ministerul Educaţiei, Cercetării şi Tineretului Centrul Naţional pentru Curriculum şi Evaluare în Învăţământul Preuniversitar Disciplina Germană Maternă Varianta 8 1 Teza cu subiect unic pe semestrul al II- lea Disciplina Germană Maternă Clasa a-VIII-a Varianta 8 Toate subiectele sunt obligatorii. Se acordă 10 puncte din oficiu. Timpul efectiv de lucru este de 2 ore. Alle Themen sind verbindlich. Arbeitszeit 2 Stunden 10 Punkte von Amts wegen AUFGABE I 30 Punkte Eine Bärengeschichte Axel Munthe In einem schwedischen Dorf aus dem hohen Norden lebte einmal eine Frau in einem Haus am Rande eines großen Waldes. Diese Frau hatte einen zahmen Bären, er war im Wald gefunden worden, halb verhungert, klein und hilflos, so dass ihn die Frau und die Köchin mit der Flasche großzogen. Nun war er ein großer und starker Bär geworden, der aber sehr freundlich war und niemandem etwas zuleide tat. Er hatte niemals Fleisch geschmeckt, denn er bekam dasselbe Futter wie die Hunde, und oft aus derselben Schüssel, Brot, Hafergrütze, Kartoffeln und Rüben. Im Herbst saß er gern im Obstgarten und sah sehnsüchtig zu den reifenden Äpfeln hinauf. In seiner Jugend war er manchmal auf den Baum geklettert und hatte sich mit Äpfeln versorgt. Nur wenn er Böses anstellte - wie die Bienenkörbe zu überfallen- war er für zwei Tage an die Kette gelegt worden. Sonst lag er nie an der Kette, außer bei Nacht, wenn sie dauernd angekettet sind, denn Bären werden genau so wie Hunde schnell bösartig. Auch sonntags wurde er angekettet, da seine Herrin zu ihrer verheirateten Schwester ging, die in einem einsamen Haus am anderen Ufer des Bergsees wohnte, um mit ihr den Nachmittag zu verbringen, das war ein Weg von einer guten Stunde durch den dichten Wald. Man hielt es nicht für sicher, ihn mitzunehmen in den Wald mit all den Versuchungen. Jetzt wusste er, was es bedeutete, wenn seine Herrin ihn sonntags an die Kette legte mit einem freundlichen Klaps auf den Kopf. „Wenn du artig bist, bekommst du bei meiner Rückkehr einen Apfel“, sagte sie jedes Mal. Er war traurig, aber ergeben wie ein guter Hund, wenn seine Herrin ihm sagte: „Du kannst auf dem Spaziergang nicht mit.“ Eines Sonntags, als die Dame ihn wie gewöhnlich angebunden hatte, meinte sie hinter sich das Knacken von Zweigen zu hören. Sie drehte sich um und war entsetzt, den Bären in schnellem Trott ankommen zu sehen. Der Bär hatte sie eingeholt, er keuchte und schnüffelte und nahm wie ein Hund seinen gewohnten Platz an ihren Fersen ein. Die Dame war empört, es war keine Zeit, ihn nach Hause zu bringen. Sie befahl ihm streng, umzukehren und drohte ihm mit dem Schirm. Der Bär dachte nicht daran wegzugehen, er beschnüffelte sie weiter. Als sie sah, dass er sein neues Halsband verloren hatte, wurde sie noch zorniger und schlug ihm mit dem Schirm über die Nase, dass er zerbrach. Der Bär blickte verwundert, schüttelte den Kopf, sperrte mehrmals den Rachen auf, als wollte er etwas sagen. Dann machte er kehrt und trottete den Weg zurück, den er gekommen war. Er blieb hier und da stehen und sah nach der Dame, bis sie ihn aus den Augen verlor. Am Abend, als die Dame heimkam, saß er auf dem gewohnten Platz vor seiner Hütte, offensichtlich traurig über seine Lage. Die Dame war immer noch wütend und sagte ihm, er würde keinen Apfel und kein Abendbrot bekommen und müsse auch zwei Tage an die Kette. Die alte Köchin, die den Bären wie einen eigenen Sohn liebte, stürzte empört aus der Küche. „Warum schelten Sie ihn, liebe Frau“, rief die Köchin, „er war den ganzen Tag gut wie Gold, er ist still gesessen wie ein Engel, und hat nur nach dem Tor gesehen, durch das Sie kommen mussten.“ Es war ein anderer Bär gewesen!

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Ministerul Educaţiei, Cercetării şi Tineretului Centrul Naţional pentru Curriculum şi Evaluare în Învăţământul Preuniversitar

Disciplina Germană Maternă Varianta 8 1

Teza cu subiect unic pe semestrul al II- lea

Disciplina Germană Maternă Clasa a-VIII-a Varianta 8

• Toate subiectele sunt obligatorii. Se acordă 10 puncte din oficiu. • Timpul efectiv de lucru este de 2 ore. • Alle Themen sind verbindlich. • Arbeitszeit 2 Stunden • 10 Punkte von Amts wegen

AUFGABE I 30 Punkte

Eine Bärengeschichte

Axel Munthe

In einem schwedischen Dorf aus dem hohen Norden lebte einmal eine Frau in einem Haus am Rande eines großen Waldes. Diese Frau hatte einen zahmen Bären, er war im Wald gefunden worden, halb verhungert, klein und hilflos, so dass ihn die Frau und die Köchin mit der Flasche großzogen. Nun war er ein großer und starker Bär geworden, der aber sehr freundlich war und niemandem etwas zuleide tat. Er hatte niemals Fleisch geschmeckt, denn er bekam dasselbe Futter wie die Hunde, und oft aus derselben Schüssel, Brot, Hafergrütze, Kartoffeln und Rüben. Im Herbst saß er gern im Obstgarten und sah sehnsüchtig zu den reifenden Äpfeln hinauf. In seiner Jugend war er manchmal auf den Baum geklettert und hatte sich mit Äpfeln versorgt. Nur wenn er Böses anstellte - wie die Bienenkörbe zu überfallen- war er für zwei Tage an die Kette gelegt worden. Sonst lag er nie an der Kette, außer bei Nacht, wenn sie dauernd angekettet sind, denn Bären werden genau so wie Hunde schnell bösartig. Auch sonntags wurde er angekettet, da seine Herrin zu ihrer verheirateten Schwester ging, die in einem einsamen Haus am anderen Ufer des Bergsees wohnte, um mit ihr den Nachmittag zu verbringen, das war ein Weg von einer guten Stunde durch den dichten Wald. Man hielt es nicht für sicher, ihn mitzunehmen in den Wald mit all den Versuchungen. Jetzt wusste er, was es bedeutete, wenn seine Herrin ihn sonntags an die Kette legte mit einem freundlichen Klaps auf den Kopf. „Wenn du artig bist, bekommst du bei meiner Rückkehr einen Apfel“, sagte sie jedes Mal. Er war traurig, aber ergeben wie ein guter Hund, wenn seine Herrin ihm sagte: „Du kannst auf dem Spaziergang nicht mit.“ Eines Sonntags, als die Dame ihn wie gewöhnlich angebunden hatte, meinte sie hinter sich das Knacken von Zweigen zu hören. Sie drehte sich um und war entsetzt, den Bären in schnellem Trott ankommen zu sehen. Der Bär hatte sie eingeholt, er keuchte und schnüffelte und nahm wie ein Hund seinen gewohnten Platz an ihren Fersen ein. Die Dame war empört, es war keine Zeit, ihn nach Hause zu bringen. Sie befahl ihm streng, umzukehren und drohte ihm mit dem Schirm. Der Bär dachte nicht daran wegzugehen, er beschnüffelte sie weiter. Als sie sah, dass er sein neues Halsband verloren hatte, wurde sie noch zorniger und schlug ihm mit dem Schirm über die Nase, dass er zerbrach. Der Bär blickte verwundert, schüttelte den Kopf, sperrte mehrmals den Rachen auf, als wollte er etwas sagen. Dann machte er kehrt und trottete den Weg zurück, den er gekommen war. Er blieb hier und da stehen und sah nach der Dame, bis sie ihn aus den Augen verlor. Am Abend, als die Dame heimkam, saß er auf dem gewohnten Platz vor seiner Hütte, offensichtlich traurig über seine Lage. Die Dame war immer noch wütend und sagte ihm, er würde keinen Apfel und kein Abendbrot bekommen und müsse auch zwei Tage an die Kette. Die alte Köchin, die den Bären wie einen eigenen Sohn liebte, stürzte empört aus der Küche. „Warum schelten Sie ihn, liebe Frau“, rief die Köchin, „er war den ganzen Tag gut wie Gold, er ist still gesessen wie ein Engel, und hat nur nach dem Tor gesehen, durch das Sie kommen mussten.“ Es war ein anderer Bär gewesen!

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Ministerul Educaţiei, Cercetării şi Tineretului Centrul Naţional pentru Curriculum şi Evaluare în Învăţământul Preuniversitar

Disciplina Germană Maternă Varianta 8 2

I.1. Schreibe die Inhaltsangabe des Textes. 20 Punkte I.2. Der andere Bär trifft die Frau im Wald. Schreibe die Gedanken des Bären auf. (6-9 Zeilen) 10 Punkte AUFGABE II 30 Punkte II.1. Er war im Wald gefunden worden, so dass ihn die Frau und die Köchin mit der Flasche großzogen. Bestimme Inhalt und Form des Nebensatzes. 6 Punkte II.2. Identifiziere im Text eine Infinitivgruppe. Wandle sie in einen eingeleiteten Nebensatz um. Bestimme Inhalt und Form. 8 Punkte II.3. Seine Herrin sagte ihm: „Du kannst auf dem Spaziergang nicht mit.“ Verwandle die direkte Rede in indirekte Rede, in einen eingeleiteten und in einen uneingeleiteten Nebensatz. Bestimme deren Inhalt und Form. 8 Punkte II.4. Setze die richtige Präposition ein und bestimme deren Fall: Der Bär spielte oft ....den Hunden, diese zogen ihn ....den Ohren. 2Punkte II.5. Verwende das Wort klein in Sätzen als adjektivisches Attribut und Prädikatsergänzung. 6 Punkte AUFGABE III 30 Punkte

III.1. Die Frau (Margot) möchte die Erlebnisse des Tages ihrer Schwester Renate schriftlich mitteilen. Schreibe den Brief an die Schwester mit dem heutigen Datum. (10-15 Zeilen) 20 Punkte

III.2. Was hältst du von dem Bären? Wie wirkt er auf dich? Würde dir so ein Haustier gefallen?

(6-8 Zeilen) 10 Punkte